Freitag, 28.2.2020, 20 Uhr, Container25, Hattendorf
Mythos „Abwehrkampf“
Vortrag und Diskussion zu 100 Jahre Volksabstimmung in Kärnten/Koroška mit Brigitte Entner und Christian Klösch
[mitschnitt]

Kaum eine Episode hat die Geschichtserzählung von Kärnten/Koroška so nachhaltig geprägt, wie die Ereignisse rund um den sogenannten „Abwehrkampf“ und die Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920. Jahrzehntelang wurden sie politisch genutzt, um ein „deutsches Kärnten“ zu feiern und die kärntner-slowenische Community abzuwerten. In ihrem Vortrag werden Christian Klösch und Brigitte Entner die historischen Ereignisse mit einem Schwerpunkt auf das Lavanttal kontextualisieren und der Fragen nachgehen, wie diese ins kollektive Kärntner Geschichtsbewusstsein eingegangen sind und wie sie auch heute noch zur Kontinuität von Rassismus und Ausgrenzung in Kärnten/Koroška beitragen.

Brigitte Entner ist Zeithistorikerin und lehrt an der Universität Klagenfurt. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem Widerstand sowie Aussiedlung von Kärntner Slowen*innen während der NS-Zeit und Erinnerungskultur(en).

Christian Klösch arbeitet als Zeithistoriker im Technischen Museum Wien. Der gebürtige Wolfsberger beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Zeitgeschichte Kärntens/Koroška und hat dabei unter anderem über die Putschisten des Juli 1934 im Lavanttal geforscht.