10.03.2017
WAS KANN KUNST?
Oder: Was kann Kunst können? Was soll sie? Was darf sie? Und was muss sie? Wie funktioniert das Verhältnis von Kunst und Politik?
Wir wollen uns an diesem Abend mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigen. Dazu wird es im Rahmen der Heftpräsentation von Kunst, Spektakel & Revolution #5 einen Vortrag von Herausgebern der Zeitschrift geben.
Der Vortrag wird sich mit dem Heftbeitrag “To act in culture while being against all culture”, das heißt mit Fragen zum Potential von Kunst und Kultur(arbeit) und deren Einfluss auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen beschäftigen. Der Untertitel des Beitrags “Die SituationistInnen und die Ausstellung »Destruction of RSG-6«” verweist auf eine Kunstaktion in Dänemark zu Zeiten des Kalten Kriegs, insziniert von der politischen und künstlerischen Gruppierung Situationistischen Internationale (S.I.).
Zur S. I.:
Mitte der 1950er Jahre entstand die Situationistische Internationale (S.I.), die frühzeitig einiges von dem theoretisch vorwegnahm, was später praktisch die 1968er-Bewegung kennzeichnen sollte: Eine radikal-moderne Infragestellung der kapitalistischen Gesellschaft.
Zum Beitrag:
Im April 1963 veröffentlichte die britische Aktivisten-Gruppe „Spies for Peace“ die Existenz eines geheimen Atomschutzbunker-Systems, das ausschließlich für Mitglieder der britischen Regierung reserviert war: Die „Regional Seats of Government“ (RSG). Mitglieder der Gruppe selbst waren in den RSG-6 in Reading eingebrochen und hatten dort die Pläne der übrigen Bunker gefunden. Die Gruppe veröffentlichte ihre Funde in einer Broschüre, die weltweit für Aufmerksamkeit sorgte und einen enormen Mobilisierungsschub für die außer-parlamentarische Abrüstungs-Bewegung nach sich zog. Im Juni 1963 eröffnete die Situationistische Internationale eine Ausstellung, die mit dem Titel „Destruction of RSG-6″ überschrieben war. Offensichtlich nahm die marxistische, post-surrealistische Gruppe Bezug auf die Funde in Reading. Aber nicht nur das: Die Galerie zeigte den Stand einer Kritik der Kunst, die die S.I. in den Jahren zuvor erarbeitet hatte. Der Vortrag gibt einen Einblick in die fünfte Ausgabe der Zeitschrift „Kunst, Spektakel & Revolution“ und erzählt die Geschichte der Ausstellung „Destruction of RSG-6″. Dabei werden Fotos von der Ausstellung gezeigt. Zugleich sollen Ansätze der kritischen Theorie der Situationistischen Internationale eingeführt werden. Die Ausgaben 3-5 von KSR können beim Vortrag erworben werden.
Zu Kunst Spektakel Revolution:
Seit 2009 beschäftigt sich die Veranstaltungsreihe »Kunst, Spektakel & Revolution« mit dem Verhältnis von Ästhetik und Gesellschaftskritik.
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Radio:
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Anfahrt: Gerne könnt ihr im Event nach Mitfahrgelegenheiten von Wolfsberg Stadt, Graz oder Wien fragen bzw diese auch anbieten.